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  • veronikabuchmann

Sporttherapie: Gangtraining - für wen, wann, wie?

Der Gang wird genauso wie das Laufen durch eine Vielzahl an Faktoren beeinflusst, wie z.B. das Hebelverhältnisse, Körpergewicht und psychologische Aspekte. Aber auch externe Faktoren, wie Schuhbedingung, Wetter, Untergrund, Kleidung spielen eine Rolle. Kunden für eine Ganganalyse sind ältere Menschen, orthopädische Patienten, Kinder, Jugendliche und neurologische Patienten, die entweder ein auffälliges Gangbild, Schmerzen beim Gehen, Unsicherheit / Instabilität oder sehr kurze maximal Strecken haben. Die Voraussetzungen für einen normalen Gang sind Energieversorgung, Ausnutzen von Schwung, passiver Bewegungsapparat, zentrale motorische Programme, selektive Muskelanalyse, generieren und absorbieren von Kraft, neuromuskuläres System, Propriozeption, bewegliche Gelenke und das optische System. All diese Punkte werden im Training gemeinsam wieder erarbeitet, so dass ein für den Kunden individuell, aber normales Gangbild entsteht. In der Analyse des Ganges werden Defizite erkennbar, um Gang Abnormalitäten zu erkennen und dem Patienten aufzuzeigen. Daraufhin folgt eine defizitorientierte individuelle Übungsauswahl durch welche Folgeerkrankungen / Überlastung vermieden werden können.


Warum macht man eine Ganganalyse?

Um wieder schmerzfrei gehen zu können, als Sturzprophylaxe oder auch um schneller / effizienter / sicherer gehen zu können. Ebenso um sich besser bewegen zu können, Hink Mechanismen zu beheben, die Gehstrecke zu verlängern oder gesundes Gehen zu erlernen.

Wie läuft so ein Gangtraining ab?

Als erstes erfolgt ein Gespräch zur Begrüßung, Aufnahme der Kundendaten, Abfragen der Erwartungshaltungen des Kunden, der orthopädischen Vorgeschichte und des Ziels des Patienten sowohl funktionell als auch konkret. Im Anschluss daran erfolgt ein Video seitlich und von hinten (meist ohne Schuhe und Socken um die Ferse zu sehen). Anhand dieses Videos erfolgt die Analyse, wobei Defizite aufgezeigt, Bezug zum Alltag hergestellt und Lösungen gegeben werden.


Worauf ich bei einem Gangtraining besonders achte?

Auf ein intensives verbales Feedback von außen über Bewegungsausführung, -rhythmus, -fluss und zusätzlich die Steuerung bewusster Körperwahrnehmung, beispielsweise über Spiegel. Bei den Übungen wird meist mit eigenem Körpergewicht trainiert oder Kleingeräte mit einbezogen, dabei ist es entscheidend die Konzentration hochzuhalten. Ich achte zudem auf den Bewegungsrhythmus/ -fluss und die korrekte Ausführung. Es ist mir ebenso wichtig, dass die Kunden an der Körperwahrnehmung arbeiten.

Beim Training mit Kindern achte ich insbesondere darauf, dass Übungen spielerisch angeleitet werden (kleine Wettkämpfe) um den Spaß daran zu fördern und zu motivieren. Zusätzlich ist die biologische Entwicklung, die Lebenswelt und das soziale Umfeld zu beachten. Heute ist der Raum eng, die Form einseitig und die Zeit gering, dahingegen war früher der Raum großzügig, die Form vielfältig und die Zeit umfangreich. Die Konsequenz daraus ist, dass das Training heute erst die Basis schaffen und zuerst Fähigkeits- und Kindorientiert sein muss. Je jünger die Kinder desto weniger spezifisch darf das Training sein und die allgemein-vielseitige sportliche Ausbildung steht immer im Mittelpunkt für eine vielfältige Bewegungserfahrung. Auch eine positive Trainingseinstellung ist zu fördern. Dafür müssen Bedürfnisse und Interessen, körperliche und geistige Voraussetzungen sowie die körperliche Entwicklung des Kindes (sensibel Phasen) beachtet werden. Auch die Neugierde muss geweckt werden, wobei ich eine Vielfalt, Variation und immer neue Aufgabenstellungen einsetze.



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